Aufgrund gesetzlicher Änderungen hat das THZ- Kärnten/ Osttirol mit Januar 2018 begonnen, die Teams nach den Vorgaben des Messerli-Institutes der vetmed Uni Wien auszubilden. Die Ausbildung der Teams erfolgt dabei nicht durch das Therapiehundezentrum, sondern wird durch die "Therapie mit Pfoten OG" durchgeführt.
Für eine Ausbildung zum Therapiebegleithund nach Messerli sind für den Hund ein gewisser Grundgehorsam sowie eine allgemeine gute Verträglichkeit zu Menschen und anderen Hunden notwendig. Insgesamt sind 5 Wochenendmodule zu absolvieren sowie supervidierte Einsätze im Alten- und Pflegebereich, mit beeinträchtigten Menschen sowie mit Kindern vorzuweisen. Hat der Hund das vollendete 24. Lebensmonat erreicht, gewisse Untersuchungen bestanden und der Hundeführer die Ausbildung absolviert sowie die theoretische Prüfung bestanden, darf das Team zur praktischen Prüfung antreten. Dabei wird das Team von 2 unabhängigen Sachverständigen beurteilt, welche vom Messerli-Institut bestellt wurden. Nach positiver Ablegung der praktischen Prüfung darf sich der Hund Therapiebegleithund nennen, was mit einem Zertifikat von Messerli bestätigt wird.
Nähere Informationen erhalten Sie gerne telefonisch bei uns.
Die Wirkung:
Nach Otterstedt C. (2003) kommt es bei dem Kontakt mit Hunden zu einer physischen, psychischen, mentalen und sozialen Aktivierung des Menschen.
Im physischen Bereich kommt es zur Normalisierung der Atemfrequenz und des Blutdrucks, zur Regulierung des Pulses und der Herzfrequenz, zur Verbesserung von Cholesterin- und Triglycerinspiegel, zur Stabilisierung des Kreislaufs, zum Stressabbau, zur Stärkung des Immunsystems, zur Förderung der Kondition, zur Beruhigung des Nervensystems, zur Entspannung der Muskulatur, zur Ablenkung von Schmerzen, zur Freisetzung von Endorphinen und zur Förderung der Rehabilitation und Genesung. Schon alleine das Betrachten der Tiere wird von den meisten Menschen als beruhigend und entspannend empfunden. Eine generelle motorische Aktivierung durch die Nähe des Hundes wurde schon zu Beginn der Forschung festgestellt. Einer Person fällt es leichter, den Hund über einen längeren Zeitraum zu streicheln, als immer wieder die gleichen motorischen Übungen durchführen zu müssen.
Im psychischen Bereich verbessert der Therapiehund depressive Verstimmungen, fördert das Selbstwertgefühl und die Persönlichkeitsentwicklung, schenkt Vertrauen, Akzeptanz, Nähe und vermittelt Freude. Das Tier akzeptiert, wie man ist und wertet nicht. Es schenkt Zuneigung, Trost und Geborgenheit. In diesem Zusammenhang wird auch immer wieder die „Eisbrecherfunktion“ des Tieres beschrieben. Durch diese Funktion ermöglicht uns der Therapiehund, uns schneller zu öffnen und aus uns herauszugehen. Speziell im therapeutischen Bereich kann der Therapeut so schneller an den Patienten herankommen. Für traumatisierte Personen kann ein Tier Nähe, Wärme, Schutz und Geborgenheit geben.
Im mentalen Bereich fördern sie die Kommunikation und Sprache, die motorischen, visuellen, taktilen und auditiven Fähigkeiten, die Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Konzentration sowie die Motivation.
Im sozialen Bereich kommt es zu einer Verminderung des sozialen Rückzuges, Verbesserung der Kommunikation und des sozialen Klimas, Reduzierung von Aggressivität, Steigerung von Verantwortungsgefühl für andere und Förderung der Kontakt- und Interaktionsbereitschaft. Sie fördern die soziale Interaktion in allen Lagen und Situationen.